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Was soll das mit dem Gorilla?

An dieser Stelle möchte ich die Geschichte weiter vorne beginnen, um dir den ganzen, gewaltigen Eindruck zu vermitteln, den sie auf mich hat. Ich finde sie in ihrer Gesamtheit immer noch unglaublich und doch glaube ich sie heute von ganzem Herzen:

An dem schicksalhaften, ersten Montagvormittag meiner Kinder- und Jugendcoachausbildung beim IPE, ging ich zu Beginn der Mittagspause zu Daniel Paasch, dem Leiter der Ausbildung und IPE Inhaber, mit den Worten:

"Vielen Dank, das ist hier nichts für mich. Ich kann gut mit Fakten, Daten und Zahlen umgehen. Ihr seid mir hier aber alle zu spirituell angehaucht." (Ich habe möglicherweise ein klein wenig andere Worte genutzt, aber das wird das Geheimnis von wenigen, anwesenden Teilnehmern, Daniel und mir bleiben. Ich habe mir selbst versprochen, den damals genutzten Ausdruck heute nicht mehr zu widerzugeben). Weiter sagte ich , dass ich kein Problem mit Video- und Brettspielen hätte und dort gerne Gespenster und andere Fantasiewesen annehmen könnte. Im „echten Leben“ gäbe es aber nur Dinge, die ich anfassen und sehen könne.

Das waren meine Worte und ich war schon fast auf dem Weg, meine Sachen zu packen und meinen tiefen Wunsch Kinder- und Jugendcoach zu werden, an den Nagel zu hängen. Es zog und zieht mich wirklich schon immer zur Arbeit mit Kindern. Ich war und bin bei Freunden immer der, der mit den Kindern spielte, sie ernst nahm und sich mit ihnen unterhielt. Wenn an der Ausbildung aber so ein „Eso-gelöt“ hing, dann war das einfach nichts für mich. Schließlich hatte ich lange in großen Konzernen gearbeitet. Ich hatte eine Manufaktur für Schokolade gegründet. Ich war Geschäftsführer und ich konnte Excel! Fakten waren toll – in meiner Welt.

Daniel lächelte (und ich schwöre, dass er schon vorher wusste, was seine folgenden Worte auslösen und welchen großartigen Weg sie mir bereiten würden), legte mir seine Hand auf die Schulter und sagte: „Ok, das verstehe ich. Radioaktivität ist also kein Problem für dich, oder?“

Wie bitte!? Was will er den? – und verdammt, der Mann war wirklich gut!


So oder so ähnlich waren meine Gedanken danach. Mehr hat Daniel auch nicht gesagt. Für ihn war das Gespräch, erstmal, vorbei. Er hatte ja Recht. Wie vermutlich die meisten Menschen, konnte auch ich Radioaktivität nicht sehen und nicht anfassen und sehr sicher war zu viel davon ein größeres Problem für mich.

Die Metapher verstand ich. Wenn es also so ist, dass ich Radioaktivität nicht sehen konnte, sie aber trotzdem da und gefährlich war, dann gab es vielleicht doch noch mehr, dass ich nicht sehen, nicht anfassen, hören oder fühlen konnte - und das trotzdem existierte. Möglicherweise wäre manches davon ja sogar gut zu mir oder für mich.


Und, ich hatte den Kurs ja schon bezahlt. Da konnte ich auch bleiben und mir das Seminar, weiterhin skeptisch, ansehen. Wie ich heute weiß, war der Vater dieses Gedankens mein alter, hinderlicher Glaubenssatz „Ich muss leisten um gesehen zu werden.“.

Der Kurs nahm seinen Lauf und am Donnerstag lernten wir, was Glaubenssätze sind, wie sie gefunden und bearbeitet werden können. Das ist heute, neben dem iERT, mein Steckenpferd, wenn ich denn ein Steckenpferd habe. Glaubenssatzarbeit ist so kraftvoll. Die Freude und das Erstaunen nach dem Auflösen von hinderlichen Glaubenssätzen bei meinen Klienten, ergreift mich auch heute noch immer.

 

Zurück zu dem Donnerstag während der Ausbildung: Durch Umstände hatte ich das Vergnügen als Übungsperson für Daniel vor der ganzen Gruppe zu dienen. Ich war bis hier hin schon wirklich begeistert von den Inhalten des Kurses und hatte jede Skepsis längst abgelegt. Bis zu diesem Donnerstag hatte ich auch schon die ein oder andere Träne vor mir völlig fremden Personen in den Übungseinheiten verdrückt. Vor der ganzen Gruppe weinen war aber eine andere Nummer für mich und stand wirklich nicht so weit oben auf meiner Liste von Dingen, die ich erleben wollte.
Das änderte nichts - ich war dran. Daniel hat den wirklich fest verankerten Glaubenssatz „Ich muss leisten um gesehen zu werden“ a. gefunden und b. umgewandelt in „Ich bin gut und richtig in meinem Leben.“ Wenn ich vorher gewusst hätte, wie grandios das hinterher sein würde und wie gut ich mich danach fühlen durfte, hätte ich mich unterbewusst nicht so gewehrt.

 

So war das mit dem Glaubenssatz. Die Frage, die ich mit diesem Text eigentlich beantworten wollte, ist ja aber, was das mit dem Gorilla soll: an jenem Donnerstag nach der Mittagpause leitete Daniel eine kurze Bewegungseinheit an. Es war eine sehr kurze und ohne die Nutzung von einschlägigen „Eso-Worten“ geführte Meditation. - Füße fest auf den Boden und die Ansage „spürt mal in euch rein“. - Ich war an der „spürt mal in euch“-Stelle, wenn auch deutlich weniger, doch wieder kurz zurück erinnert an meine „ist mir das hier zu viel „Eso-gelöt“ Gedanken vom Montag. Wenn ich aber ehrlich zu mir war an dem Nachmittag, dann fand ich diese kurze Bewegungseinheit schon irgendwie gut.

Es kam das Seminarende am Donnerstag und Daniel bot an, die Mediation aus der Mittagsrunde in lang und in „richtig“, wie er es nannte, durchzuführen. Die Teilnahme war freiwillig und nicht Inhalt des Kurses. Es ist niemand aus der Gruppe gegangen. Irgendetwas lag schon seit der Mittagspause in der Luft und das sollte jetzt aufgelöst werden. Ich blieb also ehrlich zu mir, blieb im Raum und wartete ab, was nun kommen würde. Heute weiß ich, dass ich diese Entscheidung so gefällt habe, weil mein alter Leisten-müssen-Glaubenssatz umgewandelt war. Ich war jetzt in meinem Leben. Ich war offen für Neues, auch wenn sich das Neue völlig außerhalb meiner bisherigen Komfortzone befand.
 

Ich war wirklich gespannt auf das, was jetzt gleich passieren würde.


Im ersten Moment kam für mich erschwerend dazu, dass jetzt auch die korrekten, vermeintlichen Eso-Worte genutzt wurden. Ich war dabei, meine erste „Full-On“-Chakren-Meditation zu erleben!
Laute Trommelmusik, Wurzeln aus den Füßen, Licht von oben, Licht durch mich, Licht durch die diversen Chakren, Licht aus mir raus – wieder in mich rein. Das ganze Programm!

 

Was soll ich jetzt sagen? – Das war wirklich richtig, richtig toll!

 

Es ging sogar noch in eine völlig unerwartete Richtung weiter.


Während der Meditation, die wohl so 20-25 Minuten ging, habe ich das Licht gesehen. Ich stand in einer Säule aus Licht. In dem Moment, in dem ich meine Energie aus dem Solarplexus ins Herz habe fließen spürte, ist mein Gorilla zu mir gekommen. Ich schwöre, schon zum zweiten Mal in diesem Text, dass ich diesen Gorilla gesehen habe! Er ist „erschienen“ und seitdem an meiner Seite.

 

Alle Methoden, die ich bis hier hin im Seminar gelernt hatte, haben Hand und Fuß, sind wissenschaftlich belegt und erforscht. Sie kommen aus der Kommunikationswissenschaft. Sie haben gar nichts mit Esoterik oder ähnlichem zu tun. Sie werden in der Traumatherapie genutzt und wäre ich ein in Deutschland zugelassener Arzt, würde ich diese Seite der Methoden noch viel mehr in den Vordergrund rücken, weil sie einfach funktionieren und Menschen helfen. Ich bin aber kein Arzt und deswegen sage ich das natürlich nicht. Ein Coaching bei mir ersetzt auf keinen Fall einen Arztbesuch. Ich arbeite nur mit gesunden Menschen. Alle Methoden, die ich in meinem Coaching einsetze, sind auf die ein oder andere Weise belegt und damit auch für mich als (ehemaliger, reiner) Faktenmensch gut nachzuvollziehen.

 

Heute gestatte ich mir eine offenere Wahrnehmung. Eine, die nicht nur die anfassbaren oder direkt sichtbaren Dinge zulässt. In meiner oben genannten, ersten Chakren Mediation habe ich die beschriebenen Dinge gefühlt. Ich habe mich verbunden gefühlt und ich habe mich sehr warm und wohl gefühlt. Im Laufe des erlebnisreichen Donnerstags habe ich das Wort „Krafttier“ in einem Gespräch aufgeschnappt.


Die Nacht zum Freitag war für mich sehr unruhig und mir schwirrten viele Gedanken im Kopf. Um 4:00 Uhr morgens habe ich dann „Krafttier Gorilla“ gegoogelt.

 

Die Recherche ergab zusammengefasst folgendes zum Gorilla:

Der Gorilla ist für seine beeindruckende Kraft bekannt. Doch trotz seiner allmächtigen Stärke ist der Gorilla kein aggressives Tier. Der Gorilla kann als der starke, stille Typ bezeichnet werden. Er ist ein ruhiger Wächter, Beschützer und Begleiter.

Der Gorilla gibt uns ein Beispiel, unsere Macht niemals zu missbrauchen. Stärke kommt in allen Formen vor, von emotionaler Stärke bis hin zu intellektueller, sozialer und mehr. Der Gorilla erinnert uns daran, jede Macht, die wir haben, weise und zurückhaltend einzusetzen und eine Kraft zum Guten in der Welt zu sein.

Es ist ein absolut soziales und ruhiges Tier. Einen Kampf würde ein Gorilla immer eher vermeiden. Es sei denn, er muss seine Familie oder seinen inneren Kreis beschützen.

Der Gorilla strahlt eine Ruhe aus, die berührt. Er ist sehr sanftmütig und verspielt. Sein Blick strahlt eine unglaubliche Tiefe und Wissen aus, dass man gern alles sehen können mag, was er sieht.

 

Ich hatte morgens um 4:00 Uhr wieder Tränen in den Augen. Ich fühlte mich erkannt und gesehen, wie lange nicht mehr. Dieses Erkennen ging so weit, dass ich mich an dem Freitagmorgen erinnerte, dass ich während meines Au-Pair Jahres ein Kleidungsstück mit einem Gorilla-Logo fand. Es gab nur dieses eine Oberteil in dem kompletten, großen Geschäft und exakt nur in meiner Größe. Ich sage heute noch, dass das Jahr mit „meiner“ kleinen Rachel und ihren zwei Brüdern die schönste Zeit war, die ich bisher hatte. Ich war dort schon in meinem Leben, wie ich jetzt weiß. Kinder um mich, die ich geliebt habe und für die ich da war.


Jetzt habe ich meinen Gorilla wieder und ich bin wieder in meinem Leben. Wieder mit Kindern und Jugendlichen um mich, für die ich da sein kann und denen ich eine Unterstützung bin.

Wenn du diesen Text bis hier hin gelesen hast, kein Kind oder Jugendlicher bist, sondern das bist, was unsere Gesellschaft gemeinhin als „Erwachsen“ bezeichnet, melde dich trotzdem bei mir. Heute weiß ich, dass die allermeisten unserer emotionalen Blockaden an inneren, verletzten Kindern hängen. Schlimmstenfalls haben wir nur ein kurzes Gespräch, eher glaube ich, dass ich auch für dich eine Unterstützung sein werde.

Das soll das, mit dem Gorilla.

Sören

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